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     4. Hämorrhoiden


    Was sind Hämorrhoiden?

    Hämorrhoiden sind Blutgefäßpolster (Schwellkörper), die unter der Schleimhaut des
    Enddarms (Übergang Mastdarm zum Analkanal) ringförmig angelegt sind, und für die
    Abdichtung des Afters verantwortlich sind. Hämorrhoiden hat jeder. Ohne die Schwell-
    Körper ist selbst bei einwandfrei intakten Schließmuskeln das Lumen des Enddarms
    Und Analkanals nicht vollständig abschließbar.
    Von Hämorrhoidalleiden spricht man erst, wenn sich die Gefäßpolster krankhaft erweitert
    haben, oder aus dem After heraustreten und dadurch Beschwerden verursachen.


    Beschwerden

    - Hellrote Blutabgänge (tropfend, auflagernd, am Toilettenpapier)
    - Jucken, Brennen, Nässen
    - Perianale Hautentzündungen

    Im fortgeschrittenen Fall:
    - Prolaps (Hervortreten der Hämorrhoiden aus dem After)
    - Stuhlinkontinenz
    - Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung

    Schmerzen sind kein typisches Symptom für das Hämorrhoidalleiden, lediglich nur bei einer
    Perianalevenenthrombose (tastbare indurierte „äußere Hämorrhoide“
    gefüllt mit geronnenem Blut).


    Ursachen und Risikofaktoren

    - Lokale anatomische Verhältnisse des Bindegewebes
      (hoher intraanaler Tonus mit Beeinflussung der Abflußwege der mit
      Blut gefüllten Hämorrhoiden).
    - Chronische Obstipation und Stuhlentleerungsstörungen
    - Starkes Pressen, Übergewicht, Bewegungsmangel
    - Ballaststoffarme Ernährung und sitzende Tätigkeit


    Merke: Man kann selbst eine ganze Menge Sachen
    gegen Hämorrhoiden tun!


    Diagnose

    - Digitale Austastung des Enddarms
    - Proktoskopie / Rektoskopie (Spiegelung des Analkanals und Enddarms)
    - Die Position der typischen Hämorrhoidalknoten befindet sich bei 3, 7 + 11 h SSL


    Behandlungsmöglichkeiten

    Die Behandlung des Hämorrhoidalleidens richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung.

    Grad I:
    Die leicht vergrößerten Knoten sind nur mit dem Proktoskop sichtbar.
    Therapie: Ernährungsumstellung, Bewegung, Stuhlregulierung, eventuell
    Sklerosierung (Verödung) der Hämorrhoidalknoten (in den HK
    wird ein spezielles Medikament 2 % bzw. 4% Äthoxysklerol
    eingespritzt). Die Behandlung ist schmerzfrei und bedarf keiner
    Vorbereitung.

    Grad II:
    Vorfall der HK nur beim Stuhlgang, die sich danach spontan zurückziehen.
    Therapie: Allgemeine Maßnahmen wie oben sowie Sklerosierung.
    Bei Blutungen kann eine Gummibandlegatur (Abbindung des
    HK mit einem Gummiring) platziert werden.

    Grad III:
    Ständiger Vorfall der HK nach körperlicher Anstrengung und nach jeder
    Stuhlentleerung. Meistens ist eine Reposition mit dem Finger notwendig.
    Therapie: Hier besteht die Indikation zu einer Operation.

    Grad IV:
    Fixierter Analprolaps.
    Therapie: Absolute OP-Indikation.


    Operationsverfahren

    a) Hämorrhoidektomie-Techniken (Milligan-Morgan, Parks, Ferguson)
    Es handelt sich um die klassischen OP-Verfahren in verschiedenen Modifikationen
    (offene bzw. geschlossene Wunde).
    In unserer Praxis wird überwiegend unter ambulanten Bedingungen die geschlossene Hämorrhoidektomie n. Ferguson durchgeführt. Sie schont die Analkanalhaut und den
    inneren Schließmuskel.

    b) Hämorrhoidopexie nach Longo
    Es handelt sich um ein sogen. modernes Verfahren , welches bei Hämorrhoiden
    Grad III Anwendung findet. Das Verfahren wird mit Hilfe eines speziellen Operations-
    gerätes (Stapler) – transanles Vorgehen – durchgeführt. Dabei kommt es zu einem „Lifting“ der Analkanalhaut und des Hämorrhoidalkomplexes.
    Da bei dieser Technik die HK nicht entfernt werden, sondern nach innen hoch verlagert
    werden (der zirkuläre Schnitt des Staplers liegt oberhalb des Schließmuskels), ist die
    Technik weniger schmerzhaft als die klassischen Hämorrhoidektomieverfahren.

    Die stationäre Verweildauer der o. g. OP-Techniken beträgt max. 2 – 4 Tage.


    Postoperative Komplikationen:

    - Blutungen (relativ selten)
    - Schmerzen (meistens obligatorisch in den ersten 2 – 3 Tagen)
    - Leichte Kontinenzstörungen über einen längeren Zeitraum (Nachschmieren,
      Sekretabsonderung, unkontrollierter Windabgang)
    - Schmerzen im Bereich der Narbe (Stapler-Narbe)
    - Bildung von erneuten Hämorrhoidalknoten (Rezidiv)

    Merke:

    Die Hämorrhoidektomie – eine „einfache“ Operation? (STELZNER 1998)
    Hämorrhoidenoperationen sind anspruchsvolle Operationstechniken , die in
    den Händen eines besonders erfahrenen Prokto-Chirurgen gehören.

    Gelegentlich wird ein Analprolaps mit einem Mastdarmprolaps (Rektumprolaps)
    verwechselt!

     

     

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Die Behandlung des Hämorrhoidalleidens richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung.


Hämorrhoiden Grad I



Hämorrhoiden Grad II



Hämorrhoiden Grad III



Hämorrhoiden Grad IV


Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der
Chemischen Fabrik Kreussler & Co. GmbH, Wiesbaden.

     
   
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